Sonntag, 24. Februar 2013

Warum war ich nur so blöde?


"Mach mal auf, ich muss hier rein."
Wird schon nicht so schwierig sein.
Ich springe ab und und rutsche aus,
Leider kommt nichts Gutes raus.

Der Traktor fährt mir übers Bein.
Ich liege unten, laut am Schrei'n.
Mir wird schwarz, die Schmerzen stechen,
Mein Magen sagt mir: "Du wirst brechen."

Ich fange lautstark an, zu fluchen,
wird wohl wer die Rettung rufen?
Ein Martinshorn, sie sind ganz nah,
die Feuerwehr ist auch gleich da.

Auf einer Trage ich mich finde,
während vor Schmerzen ich mich winde.
So geht's rasant ins Krankenhaus,
lang' halte ich das nicht mehr aus.

Das Bein im Gips, vor Schmerzen taub,
dem Doktor ich die Nerven raub.
Zurück zum Hostel ich mich schleppe.
Auf Krücken schaffe ich die Treppe.

Eine Tasse Tee ich mir erfrag'.
Tja, das war heute nicht mein Tag.
Den Laptop an, alles ist öde.
Warum war ich nur so blöde?


© Ronny Thamm

Samstag, 23. Februar 2013

Mörderkatze


Ich sitze hier und schau dich an,
deine Augen seh'n mich böse an.
Dein leises Schnurren bringt mir Ruhe,
Dein Gedanke: "Töten will ich nur."

Ich geb dir Speis und geb dir Trank,
deinen Hass bekomme ich als Dank.
Oben drauf auf dem Kamin,
legst du dich ganz leise hin.

Du wachst auf und schaust mich an,
dein Blick, was er mir sagen kann.
Es kommt mit Schwung die linke Tatze,
du bist halt doch 'ne Mörderkatze.


© Ronny Thamm

Das Nachtschattengewächs


Wer könnte aufgeben und heulen?
Tipp: Es sind nicht die Nachteulen.
Gegen die Kirche soll ich gräulen?
Wenn ich wollte, erschütter' ich die Säulen
des Islam und der Kirche zugleich
Da wird jeder Bombengürtelträger bleich,
was?

Ganz souverän, voller Leben und so,
Die Synapsen schlagen sich wund, oh!
Verwundert ist das Publikum, was soll das?
Weil das Gewissen sich mit Perwoll w(ä)ascht,
Bringt doch nichts, diese Werbescheiße, 
Hauptsache ich verweise,
auf meinen Eigenen Kot!
Färbe meine Hemden blutrot?
Nein - Das wäre zu einfach.
Ich geb' mir den Wein um Acht.
Denkt drüber nach
Verwest und umgeben von Schmacht!

Wer will nicht das, was ihr auch habt?
Gespeit, gedeiht das nicht auf Gammelfleischverdacht?
Ich fand ja Goethe gut,
Weil er mit seinen Wein-Exzessen was Gutes tut.

Damals war Wein so hart wie Schnaps,
Auf den Kopf gibt's nen' Klaps!
Um wieder KLAR zu werden,
 Um des heiligen Herren Willen nicht dumm zu sterben!

Doch was ist schon heilig
Geweiht ist gar nichts,
Nur des heiligen Geldbeutels Pracht,
Ich lass' mich ein auf die Schmacht

Wie definiere ich "Pflichtbewusstsein" ?
Ich lasse vorsichtshalber jede Pflicht bewusst sein
Das ist von Tua, nicht von mir...
In seinen Tracks kann ich mich verlieren.

So etwas fällt mir immer Nachts ein,
Da fühl' ich mich wie kaltes Gestein.
Doch was solls, Baldrian soll helfen,
Ich seh sie schon kommen: Jesus Christus,
Und die Nachtelfen.



Sonntag, 17. Februar 2013

Gereimt, gehyped, verneint


Scientology.. Nein, darum geht's nicht. 
Die Reime seien stets schlicht.
Sinn und Sinnigkeit, versteht mich. 
Der Täter gesteht nicht.



Mittwoch, 13. Februar 2013

Aschermittwoch


Jetzt ist die "närrische Zeit"
(angeblich)zu Ende gegangen.

Aber die Verkleidungen werden
doch einfach nur subtiler.
Die Masken werden nicht abgelegt,
sondern durch andere ersetzt,
die man jedoch in der Regel erst
im engeren Gespräch als solche erkennt.

Das Leben ist ein Maskenball.

Masken und Kostüme mögen wechseln,
- die Narren bleiben!


© drago

Dienstag, 5. Februar 2013

Reich und/oder arm?


Viele Menschen blicken ein wenig mitleidig
auf die so genannten "Träumer" herab 
und halten sie für arme Wesen
mit einem Mangel an Realitätssinn.

Dabei merken sie gar nicht, dass sie selbst 
"das wahre Prekariat" ausmachen, 
denn sie sind einfach nur "arm an Phantasie".

Und diesen Mangel kann man 
mit allen Reichtümern dieser Welt
nicht ausgleichen.

Träumer erkennen die Realität;
aber sie lassen sich davon
den Geist nicht austrocknen.


© drago

Montag, 4. Februar 2013

Falsche Propheten



Sie sehen aus wie du und ich,
sie blicken dir freundlich ins Gesicht.
Sie geben dir die helfende Hand,
doch du spürst ihre Kälte nicht.

Ihre Masken verbergen böses Verlangen.
mit lieben Worten versuchen sie,
dein Vertrauen zu erlangen.
Aber wie Menschen ohne Gewissen, 
sind sie berechnend und gerissen.

So schleichen sie sich langsam in dein Herz.
Und haben sie erst ihr Ziel erreicht,
hinterlassen sie Enttäuschung, Hass 
und bleiern schwere Traurigkeit.


© Melanie Gindler

Papier, Papier...


Wenn es eine Hölle gäbe:
Sie wäre für mich aus Papier.
Gelocht, gestempelt, abgeheftet
ganz offiziell und DIN A4.

Gerade noch hielt ich in Händen
den Brief, geköpft von einem Amt.
Ganz sicher muss ich etwas zahlen.
Im Handumdreh'n ist er verschlampt.

Gleichzeitig stapeln sich Papiere,
Zettel, Briefe - eingeschrieben.
In meinen Ablagen und Fächern.
Wo ist der eine nur geblieben?

Dringend muss ich ihn nun finden.
Voll Wut beginne ich zu suchen.
Und während ich im Zellstoff wühle,
möcht' den Papierkram ich verfluchen.

Papier ist, was mich überfordert,
Ich möchte Email-Post ins Haus.
So ist es sicher. Wenn ich's brauche,
drucke ich es einfach aus.

Wenn es eine Hölle gäbe,
man ließe mich Papier sortieren.
Und während ich auf ewig kramte,
würd' ich den Verstand verlieren.


© M.G.