Montag, 26. November 2012

Wecker


Zwei Batterien, ganz egal.
Oder Feder, Werk aus Stahl,
meinetwegen auch Platine
sind das Herz dieser Maschine,
die den Tag zerstückelt, -teilt

Zahl und Zeiger - zeigt und zählt.
Wie Stunde sich um Stunde quält.
Quarz und Unruh pendeln, schwingen.
Müssen die Nacht zu Ende bringen,
wollen nicht, dass sie verweilt.

Tief drinnen, hinter Phosphorstirn,
weiß der Mechanik kleines Hirn,
wann es soweit ist, Laut zu geben:
Den Schlafenden neu zu beleben
und ihn pünktlich aufzuwecken.

Da, jetzt schellt es und ich fluche.
Während ich die Brille suche,
stopf' ich sein Maul mit einem Schlag.
Die Nacht, sie endet vor dem Tag
Ich schäl' mich müde aus den Decken.

© M.G.

2 Kommentare:

  1. Ein mir fremdes Gerät aus einer fremden Welt, aber eindringlich beschrieben. Fehlt nur noch ein Maschinist, der drinsitzt und die
    Kiste am Laufen hält. Kein Raumschiff, ein Zeitschiff. Raumzeitschiff?

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  2. Sehr schön geschrieben Martin! Es gibt zum Glück Theorien, die die Zeit relativieren. Wenns nach mir ginge, würde man alle Uhren zerstören ;)
    Aber vielleicht kommt das ja noch, wenn wir mit Raumzeitschiffen auch mit unseren Körpern durch Paralellwelten reisen können.

    Grüße

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